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Links am Tisch sitzt eine Ärztin im weißen Kittel, ihr Notebook betrachtend. Rechts am Tisch ein junges Paar. Der Mann spricht mit der Ärztin.

Affektive Störungen

Informationen zu Therapieoptionen und Behandlungsangeboten der Klinik

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Therapieoptionen zur Behandlung affektiver Störungen

Medikamentöse Therapie depressiver Erkrankungen

Medikamente stellen eine wesentliche Säule der Behandlung depressiver Erkrankungen dar. Die Wirksamkeit von Antidepressiva und verwandter Substanzen ist sehr gut belegt, ihr Einsatz bei mittelschweren und schweren depressiven Syndromen daher fast immer zu empfehlen. In der Regel werden Antidepressiva in Kombination mit psychotherapeutischen Maßnahmen angewandt.

Es stehen verschiedene Wirkstoffe und Medikamentengruppen zu Verfügung, die in Abhängigkeit von der vorherrschenden Symptomatik, der persönlichen Vorerfahrung und dem Nebenwirkungsprofil individuell ausgewählt werden. Allen eingesetzten Medikamenten ist die stimmungsaufhellende Wirkung gemeinsam. Je nach Wirkstoff sind darüber hinaus eher antriebssteigernde oder eher beruhigende und schlaffördernde Wirkungen vorherrschend. Einige Medikamente werden aufgrund ihrer speziellen Eigenschaften auch bei Angsterkrankungen, Zwangsstörungen, posttraumatischen Störungen sowie bei chronischen Schmerzsyndromen eingesetzt.

Psychopharmaka entfalten ihre Wirkung über die Beeinflussung bestimmter natürlich vorkommender Botenstoffe im Gehirn. Zu diesen Botenstoffen gehören vor allem Serotonin, Noradrenalin und Dopamin.

Antidepressiva, welche spezifisch den Serotonin-Haushalt (so genannte SSRI) oder sowohl den Serotonin- wie auch den Noradrenalin-Spiegel (so genannte NSRI) beeinflussen, gehören zu den am häufigsten angewandten Substanzen in der Depressionsbehandlung. Die Wirkung tritt in der Regel nicht sofort, sondern erst nach Tagen bis wenigen Wochen ein. Daneben können auch Medikamente aus der Gruppe der Antipsychotika oder so genannte Stimmungsstabilisierer zum Einsatz kommen. In manchen Fällen kann auch die Kombination mehrerer Medikamente sinnvoll sein.

Einige häufig genannte Ängste vor Nebenwirkungen sind unbegründet. Die weitaus meisten genannten Medikamente machen nicht abhängig und verändern auch nicht die Persönlichkeit eines Menschen. Wie bei jeder medikamentösen Behandlung können dennoch Nebenwirkungen auftreten. Diese bestehen häufig nur vorübergehend während der ersten Tage der Behandlung und umfassen z.B. Schwindel oder Übelkeit. Diese Symptome zwingen jedoch nur selten zum Absetzten des Medikamentes. Andere gelegentlich auftretende Nebenwirkungen wie Gewichtszunahme oder sexuelle Funktionsstörungen können auch über längere Zeiträume während der Einnahme bestehen. Wichtig ist, das diese Symptome nach dem Absetzten des Medikamentes wieder vollständig zurückgehen.

In jedem Fall ist es notwendig, Nutzen und mögliche Risken eines Medikamentes gegeneinander abzuwägen, um eine individuell optimale Behandlung zu gewährleisten. Ihr behandelnder Arzt wird sie hierüber gerne ausführlich beraten.

Behandlung von Depressionen mit Ketamin

Als Therapie der Wahl ist die Behandlung mit Ketamin vor allem angezeigt bei der Behandlung von Depressionen, die mit mehreren medikamentösen Therapieversuchen nicht ausreichend gut behandelt werden konnten.

Psychotherapie depressiver Erkrankungen

Psychotherapie ist ein Oberbegriff für verschiedene Verfahren, die als Einzel- oder Gruppentherapie bei psychischen Erkrankungen eingesetzt werden. Ähnlich, wie bei den Medikamenten gibt es bei der Psychotherapie unterschiedliche Vorgehensweisen. Zu den wissenschaftlich gut nachgewiesenen und am häufigsten angewandten Methoden zählt die kognitive Verhaltenstherapie.

Zunächst wird in ausführlichen Gesprächen mit einem Therapeuten geklärt, durch welche Bedingungen die Symptome verursacht wurden und wie sie aktuell aufrechterhalten werden. Meist wird eine Depression nicht durch ein belastendes Ereignis ausgelöst, sondern es kommen viele Faktoren zusammen. Für den Patienten ist es wichtig genau über sein Erkrankungsbild, typische Symptome, Risikofaktoren aber auch persönliche Ressourcen Bescheid zu wissen. Die sogenannte Psychoedukation ist somit ein wichtiger Baustein in der Anfangsphase der Psychotherapie.

Aktivitäten und Tätigkeiten haben einen deutlich wahrnehmbaren Einfluss auf unsere Stimmung. Während einer Depression kann man sich häufig zu nichts mehr aufraffen und zieht sich zurück. Gemeinsam mit dem Therapeuten und Mitpatienten soll gelernt werden wieder aktiver zu sein. Die Förderung angenehmer Aktivitäten aber auch Sport ist dementsprechend ein weiterer Therapiebaustein. Durch angenehme Erfahrungen und Erfolgserlebnisse können sich die Stimmung verbessern und die Gedanken verändern.

Vermehrtes Grübeln ist ein typisches Symptom depressiver Erkrankungen. Häufig finden sich bei Menschen mit Depressionen automatisch ablaufende negative Gedanken über sich, die Umgebung und die Zukunft. Diese Denkmuster sind oft hinderlich für die Alltagsbewältigung, können aber mit spezifischen therapeutischen Techniken im Sinne einer hilfreicheren Denkweise verändert werden. Ein Therapieschwerpunkt liegt deshalb in der Bearbeitung von depressionsfördernden Denkmustern und Einstellungen. Zudem ist es wichtig einen guten Umgang mit Emotionen zu erlernen.

Viele Menschen mit Depressionen machen die Erfahrung, dass sich andere von Ihnen zurückziehen oder sie im Kontakt zu anderen immer unsicherer werden, so dass soziale Beziehungen keinen Rückhalt mehr bieten. In der Therapie wird positives und förderliches Sozialverhalten erarbeitet. Ziel ist es den Umgang mit anderen Menschen selbstsicherer und angenehmer zu gestalten.

Ziel der psychotherapeutischen Behandlung ist es, die Depression zu lindern oder zu bewältigen. Um erneute depressive Phasen zu vermeiden, ist es wichtig, das in der Therapie Gelernte in den Alltag zu integrieren und beizubehalten. Im Leben wird es immer wieder Belastungen und schwierige Phasen geben, der Umgang damit wird im letzten Abschnitt der Therapie, der Rückfallprophylaxe, besprochen.


Behandlungsangebote in unserer Klinik

Das therapeutische Angebot gliedert sich in ambulante, tagesklinische und vollstationäre Behandlung durch ein multiprofessionelles Team. Derzeit stehen 32 vollstationäre und zehn tagesklinische Behandlungsplätze auf zwei offenen, gemischtgeschlechtlichen Stationen zur Verfügung. Dabei streben wir eine optimale Verzahnung ambulanter und stationärer Behandlung in enger Zusammenarbeit mit niedergelassenen Ärzten und Psychotherapeuten an.
Die Aufnahme erfolgt in der Regel über unsere Spezialsprechstunden oder nervenärztliche Einweisungen, aber auch über unsere 1. Hilfe "rund um die Uhr".

Zu den Mitarbeitern des affektiven Moduls gehören neben den Oberärzten und Assistenzärzten, das Team des Pflegepersonals als Co-Therapeuten, mehrere Psychologen, sowie Sozialarbeiter, Bewegungstherapeuten und Ergotherapeuten. Die meisten Mitglieder des Teams sprechen fließend Englisch, so dass auch die Betreuung englischsprachiger Patienten möglich ist.

Ambulante Behandlungsangebote

In unseren Spezialsprechstunden bieten wir Beratung für Patienten mit Depression an. Wenn Sie sich in einer unserer Sprechstunden vorstellen möchten, benötigen Sie einen Überweisungsschein Ihres Psychiaters, Nervenarztes oder Psychotherapeuten.

In der Spezialsprechstunde "Affektive Störungen" finden sämtliche verfügbaren Behandlungsansätze Anwendung.

Hier besteht die Möglichkeit einer Teilnahme an einer verhaltenstherapeutische Gruppe sowie Beratung und Beginn einer medikamentösen Therapie, auch im Rahmen von Studien. Zur Zeit laufen zwei von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Studien zu Stresshormonen und deren Auswirkungen auf das Gedächtnis bei Depression.

Die Spezialsprechstunde "Stimulationsverfahren" fokussiert auf die Behandlung von therapieresistenten Depressionen durch Verfahren wie Elektrokonvulsionstherapie oder die tiefe Hirnstimulation.

Stationäre Behandlungsangebote

Es stehen Ihnen moderne 1- und 2-Bettzimmer auf der Station 8b und Station 16b zur Verfügung.

Die Therapie erfolgt im Rahmen eines Gesamtbehandlungsplans, der von Beginn an unter Berücksichtigung der Schwere und Art der aktuellen Symptomatik und unter Vermittlung eines Krankheits- und Therapiekonzepts mit dem Patienten besprochen wird.

Die Behandlung umfasst psychopharmakologische, kognitiv-verhaltenstherapeutische, sozialtherapeutische, ergo- und bewegungstherapeutische Angebote, die sowohl stationär, ambulant als auch tagesklinisch wahrgenommen werden können.

Das psychotherapeutische Angebot besteht aus einer psychoedukativen Gruppentherapie, mehreren psychotherapeutischen Kleingruppen mit den Schwerpunkten Depression, Angsterkrankungen und bipolare Störungen sowie ärztlichen und psychologischen Einzeltherapien. Unser Psychotherapieangebot basiert auf einer kognitiv-verhaltenstherapeutischen Grundlage. Dabei finden individuelle Faktoren, die zur Ausbildung oder Aufrechterhaltung der Störungen beitragen können wie z. B. Partnerschaftskonflikte oder berufliche und finanzielle Belastungen Berücksichtigung.

Neben modernen antidepressiven, phasenprophylaktischen sowie unterstützenden Medikamenten und psychotherapeutischen Verfahren kommen Wach- und Lichttherapien zur Anwendung. Auch antidepressive Stimulationsverfahren (z.B. Elektrokonvulsionstherapie) werden angeboten.

Als Universitätsklinik bieten wir den Patienten auch die Möglichkeit ggf. an neuen innovatien Behandlungsstudien teilzunehmen (siehe unter Forschung).

Unser Pflegeteam arbeitet nach dem Modell der Bezugspflege. Dabei steht jedem Patienten eine Pflegekraft während des stationären Aufenthalts zur Seite, mit der ein therapeutischer Wochenplan erarbeitet und umgesetzt wird. Weiterhin ist das Pflegeteam leitend oder co-therapeutisch am Gruppenangebot des Moduls beteiligt, zu dem unter anderem Kultur-, Literatur-Sport und Entspannungsgruppen sowie Konzentrationstraining gehören.

Komfortstation mit Schwerpunkt affektive psychische Erkrankungen

Station 8b

Seit Januar 2015 ist die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie CBF mit eigens dafür neu eingerichteten Räumlichkeiten in einen der drei Hauptstandorte der Charité, den Campus Benjamin Franklin, integriert. Für die Behandlung affektiver und stressinduzierter Erkrankungen stehen in unserer Klinik zwei Stationen mit insgesamt 35 stationären Behandlungsplätzen zur Verfügung, dabei ist die Station 8B mit 16 Behandlungsplätzen auch mit Komfortzimmern ausgestattet. Hier bieten wir in einem offenen, hellen, freundlichen und modernen Ambiente eine hochqualifizierte und individuell abgestimmte Behandlung.

Krankheitsbilder

Ein besonderer Schwerpunkt liegt in der präzisen Diagnostik und individualisierten, modernen und störungsspezifischen Behandlung affektiver Störungen (Depressionen, bipolare Störungen sowie stressinduzierte Erkrankungen wie das sog. "Burnout-Syndrom"). Gleichfalls behandeln wir evidenzbasiert und nach neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen selbstverständlich das gesamte Spektrum psychischer Erkrankungen wie  Angststörungen, Persönlichkeitsstörungen, Abhängigkeitserkrankungen, kognitive Störungen und psychotische Erkrankungen. Eine besondere Expertise haben wir in der Behandlung von therapieresistenten Verläufen und der Behandlung psychiatrischer Störungen im höheren Lebensalter. Unser äußerst erfahrenes Behandlungsteam bedient sich dabei eines breiten, individuell differenzierten und auf neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhenden Behandlungsangebotes.

Therapiekonzept

Wir bieten unseren Patienten verschiedenste, moderne und bewährte Therapieverfahren an, beginnend von einer individualisierten Psychopharmakotherapie und störungsspezifischer verhaltenstherapeutisch orientierten Einzel– und Gruppenpsychotherapie zu vielfältigen bewegungstherapeutischen Angeboten, speziellen Krankheitsbewältigungsgruppen, verschiedenen Entspannungsverfahren, Gestaltungstherapie und einem breitgefächerten ergotherapeutischen Angebot. Unser Therapiekonzept verbindet hier bewährte Therapien mit innovativen, modernen und spezialisierten Behandlungsmethoden, die den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen entsprechen. Dabei können wir als eines der deutschlandweiten Zentren mit besonderer Expertise für antidepressive Stimulationsverfahren unseren Patienten auch diese Therapieoption nach höchsten wissenschaftlichen und klinischen Standards anbieten. Als Universitätsklinik haben Patienten bei uns zudem die Möglichkeit, bei Interesse auch an neuen, innovativen Behandlungsstudien teilzunehmen. 

Behandlungsteam

Zum kompetenten, hochqualifizierten und eng zusammenarbeitenden therapeutischen Behandlungsteam gehören neben dem Direktor der Klinik, der Oberärztin und den AssistenzärztInnen das Team des Pflegepersonals als Co-Therapeuten, mehrere Psychologen/innen, Sozialarbeiterinnen, Bewegungstherapeutinnen und Ergotherapeutinnen. Alle gemeinsam kümmern sich um das psychische und körperliche Wohlergehen unserer Patienten und unterstützen sie in ihrem Heilungsprozess.