
Altersmedizinische Krankheitsbilder
Informationen über Demenz und Depressionen im Alter
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Demenz
Eine beginnende Demenz kann sich durch unterschiedliche Symptome bemerkbar machen: Störungen des Gedächtnisses, Orientierungsstörung zur Person, zur Zeit und zum Ort sowie Störung des abstrakten Denkens, der Sprache und der Urteilsfähigkeit
Bei fortgeschrittener Erkrankung kommt es auch zu Veränderungen der Persönlichkeit der Patienten mit persönlichkeitsfremden Handlungen, Erregungszuständen bis hin zu einem Zustand, in dem der Patient nicht mehr alleine überlebensfähig ist und pflegebedürftig wird.
Alzheimer-Demenz
Die häufigste Form der Demenz ist die Alzheimer-Demenz. Diese Krankheit macht sich häufig zuerst durch Störungen des Gedächtnisses bemerkbar, während die Erinnerung an weiter zurückliegende Geschehnisse, z.B. aus der Jugendzeit, zunächst unbeeinträchtigt bleibt. Im Verlauf von einigen Jahren kommt es dann zu einer deutlichen Verschlechterung aller Gedächtnisleistungen (die Patienten erkennen z.B. nahe Angehörige nicht mehr) und dann auch zu einer weitestgehenden Desorientiertheit (die Patienten wissen z.B. weder wo sie sind noch welches Jahr ist) und andere Verhaltensauffälligkeiten.
Sonstige Formen der Demenz
Die Alzheimer-Demenz ist abzugrenzen von den sog. vaskulären Demenzen, die durch eine Schädigung der Blutgefäße bedingt sind und die häufig aufgrund eines Bluthochdrucks entstehen. Diese Patienten weisen u.a. viele kleine Schlaganfälle in ihrem Gehirn auf. Außerdem gibt es weitere Unterformen der Demenz wie z.B. die sog. Chorea Huntington-Erkrankung (diese Erkrankung geht mit Bewegungsstörungen wie z.B. ruckartigen Bewegungen einher) oder Unterformen des Morbus Parkinson (diese Erkrankungen geht mit einer eingeschränkten Beweglichkeit und Muskelsteifigkeit einher). Des weiteren können Gedächtnisprobleme bei langjähriger Alkoholabhängigkeit, bei bestimmten Formen von Vitaminmangelzuständen, Schilddrüsenunterfunktion, Tumoren des Gehirns und anderen Erkrankungen auftreten. Häufig können Gedächtnisprobleme bei älteren Patienten auch im Rahmen einer Depression auftreten. Zur Therapie der Alzheimer-Demenz ist zu sagen, dass bis heute kein Medikament gefunden wurde, welches die Erkrankung heilen könnte. Allerdings gibt es eine Reihe von neueren Medikamenten, welche das Fortschreiten der Erkrankung deutlich hinauszögern (z.B. Donepezil, Galantamin, Memantine, Rivastigmin).
Depression im Alter
Depression ist keine normale "Alterserscheinung", sondern kann behandelt werden. Die klinische Erfahrung und Forschung zeigen, dass medikamentöse und psychotherapeutische Maßnahmen auch bei älteren Menschen sehr wohl zu einer deutlichen Verbesserung der gedrückten Stimmung beitragen können.
Typische Anzeichen einer Depression bei älteren Menschen
- oft ausgeprägte unspezifische körperliche Beschwerden
- Interessen– und Freudverlust
- Klagen über Gedächtnisprobleme/ Konzentrationsverlust
- Schamgefühle, Neigung zur Bagatellisierung
- innere oder äußere Unruhe
- Müdigkeit oder Energieverlust
- wiederkehrende Gedanken an den Tod
- Überlagerung durch körperliche Erkrankungen
Spezifisches verhaltenstherapeutisches Gruppentherapieangebot
Im Rahmen der Gruppen-Psychotherapie wird auf die individuelle Problematik unserer Patienten eingegangen. Die Patienten lernen ihre Erkrankung zu verstehen, gleichzeitig werden im Austausch mit anderen an einer Depression erkrankten Personen Strategien zur Krankheitsbewältigung erarbeitet.
Das Behandlungsprogramm besteht aus folgenden Schwerpunkten:
Psychoedukation
Entstehung einer Depression, individuelle Belastungs– und Stressfaktoren, individuelle Ziele, Behandlungsmöglichkeiten
Thema 1: Aktivitäten
Zusammenhang zwischen Aktivitäten und Stimmung. Der Fokus liegt auf der Reaktivierung und Tagesstrukturierung.
Thema 2: Kognitionen
Welchen Einfluss haben die eigenen Gedanken auf das Wohlbefinden?
Thema 3: Soziales Kompetenztraining (SKT)
Wie kann ich alltäglichen sozialen Situationen, die Schwierigkeiten bereiten, begegnen und welchen Einfluss haben sie auf die Stimmung?
Thema 4: Alter und Älter werden
Themen wie z.B. Verlust von vertrauten Personen, körperliche Einschränkungen, Einsamkeit etc. stehen im Mittelpunkt.
Rückfallprophylaxe