
Pflegedienst
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Durch den Einfluss der Pflegewissenschaften und die Einführung von Pflegemodellen findet psychiatrische Pflege heute prozesshaft statt, d.h. das dynamische Geschehen zwischen dem Pflegeexperten und dem Patienten wird im Pflegeprozess transparent gemacht.
Professionelles Handeln im Bezugspflegesystem wird durch den Pflegeprozess sichtbar, systematisch, begründbar und somit auf seine Wirkung im Sinne einer patientenorientierten, zielorientierten, gesundheitsfördernden Pflege überprüfbar. Das Kerngebiet einer gesundheitsförderlichen Pflegeprofession ist:
- Der Erhalt der Alltagskompetenzen
- Die Förderung von Selbstpflegefähigkeiten im Sinne eines selbstbestimmten Lebens
Aus einem so verstandenen nutzerorientierten Betreuungsauftrag, der die Perspektive der betroffenen Menschen in den Vordergrund rückt, sind neue Aufgabenfelder für die psychiatrische Pflege entstanden.
Der Bedeutung einer Erkrankung und ihrer Folgen wird durch unterstützende gesundheitsfördernde Maßnahmen in der alltäglichen Bewältigung durch die Gesundheits- und Krankenpflegekräfte in dieser Klinik ein hoher Stellenwert eingeräumt.
Psychiatrische Pflege bezieht sich auf drei Bereiche:
- Einzelfallbezogene Aufgaben
- Gruppenbezogene Aufgaben
- Umfeldbezogene Aufgaben
Die drei Bereiche der psychiatrischen Pflege stehen in abhängiger Beziehung zueinander.

Im Kontext der Lebens- und Arbeitsumwelt von psychisch erkrankten Menschen ist der gesellschaftliche Auftrag der Gesundheits- und Krankenpflegekräfte in dieser Klinik, dem Einzelnen, der Familie, und ganzen Gruppen dabei zu helfen, ihr physisches und psychisches Potential zu bestimmen und zu verwirklichen.
Die Gesundheitsförderung nimmt dabei für pflegerisches Handeln einen zentralen Stellenwert ein. Pflegende gewährleisten, dass der Betroffene und dessen Familie, seine Freunde, die soziale Bezugsgruppe und die Gemeinschaft prozesshaft in alle Aspekte der Gesundheitsversorgung einbezogen werden können und unterstützen damit das Selbstvertrauen und die Selbstbestimmung (Empowerment).
Die komplexen Zusammenhänge und pflegetheoretischen Erkenntnisse für die praktische Umsetzung psychiatrischer Pflegekonzepte werden in unserer Klinik an den sich ergänzenden Pflegemodellen von Dorothea Orem (Selbstpflegemodell) und Imogene King (Zielerreichungstheorie) im Rahmen der Bezugspflege (modifiziert nach I. Needham/ Ch. Abderhalden) verwirklicht.
Definition
Jeder Patient/ jede Patientin hat eine pflegerische Bezugsperson, die während des gesamten Aufenthaltes auf der Station verantwortlich ist. Die pflegerische Beziehung gestalt sich unterstützend, womit eine zielgerichtete individuelle Pflege auf der Grundlage des Pflegeprozess in der Psychiatrie gewährleistet ist.
Zu den spezifischen Handlungskompetenzen gehören:
- Basiskompetenzen zur Gesprächsführung
- Informationsvermittlung von Patienten und Angehörigen
- Herstellung einer tragfähigen Arbeitsbeziehung
- Umgang mit auftretenden Krisen
- Techniken der Gruppenarbeit
- Umgang mit psychotischem und aggressivem Verhalten
Eine enge Verzahnung zwischen theoretischer Wissensvermittlung und praktischer Anwendung in den beruflichen Handlungsfeldern wird im Rahmen von internen und externen Fortbildungen gewährleistet.
Die pflegerische Grundhaltung basiert auf dem Pflegeleitbild der Charité- Universitätsmedizin Berlin.