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Stationäre Behandlung der Posttraumatischen Belastungsstörung

Informieren Sie sich hier über die stationäre Behandlung der PTBS

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Unsere Klinik bietet eine 12-wöchige stationäre Traumatherapie für Frauen und Männer mit schwerer Posttraumatischer Belastungsstörung (PTBS) basierend auf einem kognitiv-verhaltenstherapeutischen Ansatz, der nach ausreichender Stabilisierung eine Konfrontation mit dem traumatischen Wiedererleben beinhaltet.

Die Kognitiv-Behaviorale Therapie der Posttraumatischen Belastungsstörung

Für den Kognitiv-Behavioralen Therapieansatz liegen zahlreiche empirische Wirksamkeitsbelege vor. Wir orientieren uns an diesem Kognitiv-Behavioralen Therapieansatz und integrieren gleichzeitig Elemente der Dialektisch-Behavioralen Therapie.

Das stationäre PTBS-Therapieangebot unserer Station richtet sich an PatientInnen mit schwerer PTBS, die für eine ambulante Traumatherapie nicht genügend Stabilität mitbringen. Wir behandeln vorzugsweise PatientInnen, die an einer besonders schweren Ausprägung einer PTBS leiden. Bei diesen besonders "schweren Fällen" geht die PTBS häufig mit chronischer Suizidalität, dissoziativem Erleben, selbstverletzenden Verhaltensweisen sowie traumaassoziierten Emotionen wie Scham, Schuld, Ekel, Ärger, Traurigkeit und Selbsthass einher.

Nachdem die PatientInnen in der Dialektisch-Behavioralen-Therapie ausreichend Fertigkeiten im Umgang mit Suizidgedanken, dem Drang zu selbstschädigenden Reaktionsweisen wie Selbstverletzungen, Substanzmissbrauch, Hungern, Essattacken und Erbrechen sowie Anti-Suizidskills gelernt haben und über Emotionsregulationsskills verfügen, kann nun bei komorbidem PTBS-Leiden eine stationäre Dialektisch-Behaviorale Traumatherapie in Erwägung gezogen werden. Unser traumaspezifische Behandlungsangebot richtet sich auch an PatientInnen mit PTBS, die bereits durch ambulante Therapie ausreichend stabilisiert worden sind, um sich mit traumatischen Erinnerungen auseinander zu setzen, bei denen das traumatherapeutische Vorgehen dennoch ein stationäres Setting erfordert.

Strukturierung der Kognitiv-Behavioralen Therapie der Posttraumatischen Belastungsstörung

  1. Stationäre Vorbereitungsphase bzw. Therapie-Vorstadium (10-14 Tage)

  2. Stationäre Therapiephase (12 Wochen)

  3. ambulante Psychotherapiephase

Stationäre Trauma-Therapiephase (12 Wochen)

In dieser Therapiephase steht die Erarbeitung eines PTBS-Erklärungsmodells, die Identifikation von intrusiven Erinnerungen und Flashbacks sowie die imaginative Konfrontation mit diesen traumaassoziierten Erinnerungen im Fokus der Behandlung. Auch werden traumaassoziierte Emotionen wie Schuld, Scham, Ekel, Ärger / Wut, Traurigkeit, Hilflosigkeit kognitiv bearbeitet und einer Neubewertung unterzogen (u.a. mithilfe von Gefühlsanalysen).

Die Konfrontation mit traumatischen Erinnerungen basiert jedoch nicht ausschließlich auf imaginativen Verfahren, sondern beinhaltet auch den Abbau von Sicherheits- und Vermeidungsverhaltensweisen. Die PatientInnen lernen durch therapeutische Unterstützung, dysfunktionale Verhaltensweisen, die der Vermeidung der Auseinandersetzung mit traumatischen Erinnerungen dienen, allmählich abzubauen.

Die Konfrontationssitzungen in den Einzeltherapien werden auf Tonband aufgezeichnet. Die PatientInnen hören sich täglich (bis auf das Wochenende) die aufgezeichneten Konfrontationssitzungen an, um eine Habituation von traumaassoziierten Gefühlen (z.B. bei Angst und Scham) zu erreichen bzw. traumaassoziierte Gefühle wie Ekel, Schuld, Hilflosigkeit, Ärger besser wahrzunehmen und einer Neubewertung unterziehen zu können.

Am Ende der stationären Therapiephase steht die Entlassungsvorbereitung und Rückfallprophylaxe. In diesem Rahmen wird genau besprochen, welche Verhaltensweisen einen Rückfall in die PTBS-Symptomatik begünstigen können und welche alternativen Bewältigungsstrategien nach der Entlassung auf der Tagesordnung stehen sollten.

 Zwischen den einzelnen Behandlungsstunden ist die Durchführung von Übungen und Hausaufgaben vorgesehen. Bei deutlich therapiegefährdendem Verhalten (z.B. willentlicher Boykott der therapeutischen Maßnahmen; Behinderung der Gruppenarbeit; Versäumen des Programms; Brechen von Vereinbarungen; Verhalten, das andere PatientInnen schädigt; Nicht-Durchführen einer Verhaltensanalyse; bei Selbstverletzungen) muss eine Verhaltensanalyse durchgeführt werden. Falls erforderlich, kann der Patient sich hierzu Hilfe bei den Co-TherapeutInnen holen. Bei dreimaligem unbegründeten Versäumen des therapeutischen Angebotes wird die stationäre Therapie unterbrochen (Therapiepause). Ein Wechsel der TherapeutIn bzw. Co-TherapeutIn ist während des Behandlungszeitraumes nicht vorgesehen.

Auch wenn die traumaspezifische Therapie im Fokus der Behandlung steht, so wird in der Einzel- und Co-Therapie stets Priorität gesetzt auf Verhaltensweisen der PatientInnen, die  eine Gefährdung für sie darstellen. An oberster Stelle stehen suizidales und parasuizidales sowie selbstschädigendes Verhalten, gefolgt von therapiegefährdendem Verhalten. Therapiegefährdendes Verhalten (z.B. aus der Therapie weglaufen, sich in der Therapie passiv zu verhalten, keine Hausaufgaben zu machen, in der Stunde dissoziieren, Therapiesitzungen versäumen, TherapeutInnen attackieren) wird von den TherapeutInnen in der PTBS-Behandlung grundsätzlich nicht ignoriert. Die Basis-Regel dabei lautet: Um effektiv zu arbeiten, kann die PatientIn nicht die von den TherapeutInnen gesetzten Regeln und Grenzen übergehen. Die TherapeutIn geht dabei nicht verurteilend vor, sondern behandelt therapiestörendes Verhalten wie auch dysfunktionales Verhalten und deren negative Konsequenzen als Tatsache. Die Verhaltensanalyse (VA) bildet dabei das wichtigste Handwerkszeug. Die Verhaltenskette plus das Wochenprotokoll bzgl. der jeweils dysfunktionalen Muster beginnt mit der ersten Sitzung. Erst über sie kann eine Fallformulierung erfolgen. Durch eine VA sollen die Betroffenen lernen, Einsicht in den Spannungsaufbau zu erhalten und das im Fertigkeitentraining Gelernte in Handlungspläne einzubauen. Es wird gemeinsam erarbeitet, worin die auslösenden Faktoren und worin die Konsequenzen bestehen. Alleine die genaue Einsicht in die Entstehung von extremen affektiven Spannungszuständen bzw. den korrespondierenden Verhaltensweisen wie z.B. Suizidalität oder Selbstverletzung ist schon ein wichtiger Schritt zur Distanzierung von diesen Verhaltensweisen und die Grundvoraussetzung für therapeutische Veränderungen.

Unsere Klinik bietet eine stationäre Traumatherapie für Frauen und Männer mit Posttraumatischer Belastungsstörung an.

Ambulante Traumatherapie im Anschluss an die stationäre Therapie

Auch nach der Entlassung aus unserer Klinik ist eine ambulante Psychotherapie indiziert. Häufig benötigen die PatientInnen auch nach der Remission der PTBS-Symptomatik eine therapeutische Unterstützung, da viele Lebensbereiche neu gestaltet werden müssen. So stellt für viele PatientInnen die berufliche Wiedereingliederung ein wichtiges Ziel dar. Aber auch in Bereichen wie dem Umgang mit Sexualität, der Etablierung eines selbstbestimmtem Verhalten in Partnerschaften sowie dem Aufbau oder der Wiederaufnahme von Freundschaften benötigen die PatientInnen eine ambulante therapeutische Unterstützung.