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Das Bild zeigt einen Arzt, der bei einer jungen Patientin eine Augenuntersuchung durchführt.

Pharmakopsychotherapie

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Zunehmend werden Möglichkeiten untersucht, die Wirkung psychotherapeutischer Verfahren durch psychopharmakologische Interventionen zu verbessern. Im Gegensatz zu der klassischen Pharmakotherapie, bei der Patienten über einen längeren Zeitraum regelmäßig Medikamente einnehmen, werden bei dem hier untersuchten Ansatz die Substanzen nur ein- oder wenige Male während einer therapeutischen Sitzung verabreicht.

Einige vielversprechende Substanzen befinden sich schon in der zweiten Phase von klinischen Studien, unter andrem Substanzen, die dem Betäubungsmittelgesetz unterliegen, wie Psilocybin (ein Bestandteil von halluzinogenen Pilzen) und MDMA (3,4-Methylendioxy-N-methylamphetamin). Die bewusstseinsverändernden Eigenschaften dieser Substanzen wurden bereits in den 1960er Jahren in der Psychotherapie genutzt, was jedoch ab den 1970ern durch Verbote zunehmend eingeschränkt wurde. Mittlerweile gibt es eine Reihe neuer Studien mit verbesserter Forschungsmethodologie, die bereits aussichtsreiche Ergebnisse ergaben.

Unsere Arbeitsgruppe untersucht die Entwicklung dieses pharmakopsychotherapeutischen Ansatzes und beteiligt sich in internationalen, multizentrische Studien, die die Sicherheit und Effektivität dieser Interventionen bei bestimmten psychiatrischen Erkrankungen untersuchen. Die Einnahme der Substanzen erfolgt unter kontrollierten Bedingungen und in Kombination mit spezialisierter psychotherapeutischer Unterstützung im Rahmen von gesetzlich genehmigten klinischen Studien. Von einer Einnahme dieser Substanzen außerhalb eines solchen Rahmens wird aus medizinischer Sicht abgeraten.

Falls es bei Ihnen nach dem Konsum von bewusstseinsverändernden Substanzen zu anhaltenden psychischen Beschwerden gekommen ist, können Sie Hilfe in unserer Ambulanz erhalten: https://psychiatrie.charite.de/leistungen/ambulanzbereich/

Die Sicherheit und Wirksamkeit von Psilocybin bei Teilnehmern mit therapieresistenter Depression (P-TRD)

Im Jahr 2021 wurde an der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Charité – Universitätsmedizin Berlin eine klinische Studie für Patient*innen mit therapieresistenter Depression durchgeführt (P-TRD Studie). Ziel dieser Studie war zu klären, ob die einmalige Gabe von Psilocybin (ein Bestandteil von halluzinogenen Pilzen) in Kombination mit Psychotherapie sicher ist und zu einer Verbesserung von Symptomen bei Patient*innen mit therapieresistenter Depression führt.

Vorläufige Ergebnisse dieser Studie wurden hier veröffentlicht. 

Eine weitere Studie zur kombinierten Psychotherapie und Psilocybin-Gabe wird derzeit an der Charité - Campus Mitte durchgeführt. Sie können den Studienleiter unter der E-Mail-Adresse episode-studie(at)charite.de erreichen.

Für weitere Informationen über P-TRD Studie besuchen Sie bitte die archivierte Seite der Psilocybin TRD-Studie.

Eine weitere Phase III-Studie zur kombinierten Psychotherapie und Psilocybin-Gabe wird voraussichtlich im Jahr 2023 stattfinden.

MDMA-assistierte Psychotherapie zur Behandlung schwerer posttraumatischer Belastungsstörung (PTBS)

Eine open-label, Phase 2, multizentrische Machbarkeitsstudie zu manualisierter MDMA-assistierter Psychotherapie mit einer optionalen fMRT-Teilstudie zur Beurteilung von Veränderungen der Gehirnaktivität bei Patienten mit posttraumatischer Belastungsstörung.

Der Zweck dieser Studie ist herauszufinden, ob das Medikament 3,4-Methylenedioxymethamphetamine (MDMA) in Kombination mit Psychotherapie sicher und wirksam in der Behandlung der posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) ist.

Diese Studie wurde von dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) sowie von der Ethikkommission des Landes Berlin (LAGeSo) geprüft und genehmigt. Ähnliche Studien wurden bereits in der Vergangenheit und auch aktuell vom gemeinnützigen Sponsor dieser Studie (MAPS) im Ausland durchgeführt.

Sie können auf den Internet-Seiten von MAPS mehr Informationen über diese Organisation und die MDMA-assistierten Psychotherapie erhalten.

https://maps.org/research/mdma

https://mapseurope.eu/

Bei Fragen stehen wir Ihnen gerne unter folgendem Kontakt zur Verfügung: mdma(at)charite.de.